Die achtzügige Käthe-Kollwitz-Schule Leverkusen wurde 1970 im Stadtteil Rheindorf gegründet. Schulschwerpunkt ihres schulischen Profils ist heute „Kulturelle Bildung“ mit einer breiten Angebotspalette.
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Die Schulsozialarbeit an der Schule
Das Team der Schulsozialarbeit gestaltet gemeinsam das Schulleben mit und bietet Unterstützung für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte in psychosozialen und privaten Beratungsfragen, die im Verlauf des Bildungsweges auftreten. Gemeinsam mit allen Akteuren in der Schule suchen die Fachkräfte für Schulsozialarbeit nach Lösungen und Wegen für auftretende Hindernisse. Das Team ist zuständig für den Kinderschutz nach §8a KJHG und wird bei Schulabsentismus zeitnah eingebunden. Gruppendynamische Angebote für Klassen und Projekte für talentierte Schülerinnen und Schüler runden das Konzept ab.
Drei Teams sind gemeinsam für die Beratungsangebote an der Käthe-Kollwitz-Schule verantwortlich: Die Schulsozialarbeit, das Team der Beratungslehrerinnen und das Team der Sonderpädagogik. Sie sind organisatorisch der didaktischen Leitung zugeordnet. In jedem Jahrgang gibt es eine Beratungslehrkraft, die eine Klassenleitungsfunktion im Jahrgang hat und den Jahrgang sechs Jahre lang begleitet.
Die drei Teams treffen sich regelmäßig zum Fachaustausch, um die Arbeit zu koordinieren und paralleles Arbeiten zu vermeiden. Das Kollegium kann sich zur kollegialen Fallberatung anmelden und in die Teamsitzung kommen. Alle Lehrerinnen und Lehrer sowie alle Erziehungsberechtigten und Schülerinnen und Schüler können sich freiwillig an alle Mitglieder der Schulsozialarbeit, des Beratungsteams der Lehrkräfte und der Sonderpädagogik wenden.
Es existieren schulische Ablaufpläne zu den Themen Schulabsentismus und Vermutung einer Kindeswohlgefährdung, so dass alle Lehrkräfte eine Handlungssicherheit in diesen Fällen haben (klare Zuständigkeiten). Bei den alltäglichen pädagogischen Themen, die über Unterricht hinausgehen, suchen sich die Lehrkräfte aus den genannten Teams Ansprechpersonen frei aus. Die Mitglieder des Teams tragen diese Informationen dann zurück in die wöchentliche Beratungssitzung. Beachtet wird hierbei selbstverständlich die Schweigepflicht, so dass die Fälle anonymisiert bearbeitet werden, solange die Zustimmung der Ratsuchenden nicht vorliegt.
Neben der Beratungsarbeit ist die Schulsozialarbeit sehr aktiv im Bereich des Ganztags, sie bietet auch altersübergreifende Projekte an. Selbst mit vier vollen Stellen können nicht jederzeit für alle Zielgruppen alle im Standortkonzept ausgewiesenen Angebote gleichzeitig durchgeführt werden. Deshalb müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Die Entwicklung und Entscheidung über solche Maßnahmenkonzepte geschieht in Abstimmung mit der Schulleitung. Zuständig ist hierfür aus dem Team der Schulleitung die didaktische Leitung.
Über das Schuljahr hinweg findet ein regelmäßiger Austausch zwischen didaktischer Leitung und dem Team der Schulsozialarbeit als monatlicher „Jour Fixe“ statt, zu dem aktuelle Themen aus dem Arbeitsfeld reflektiert werden.
Am Ende eines jeden Schuljahres erfolgen eine Auswertung der Arbeit und die Planung von ggf. nötigen Veränderungen für das kommende Schuljahr. Dies kann ergänzt werden durch eine Evaluation der Zusammenarbeit innerhalb der Schule (onlinebasierte Befragungen des Kollegiums, der Schülerinnen und Schüler sowie der Erziehungsberechtigten).
Schulsozialarbeit für Jugendliche und Familien mit Zuwanderungsgeschichte
In der Käthe-Kollwitz-Schule lernen in allen Jahrgängen Mädchen und Jungen mit Zuwanderungsgeschichte gemeinsam mit den Regelschülerinnen und –schülern gemäß des Erlasses BASS 13-63 Nr.3. Dies gelingt besonders gut, da an der Schule eine große Vielfalt an Sprachen vorhanden ist und dazu genutzt wird, um die neu zugewanderten Jugendlichen bestmöglich zu integrieren. Sie werden direkt nach der Ankunft festen Regelklassen zugeordnet und erhalten je nach Leistungsstand eine individuelle Deutschförderung. In diesen Stunden nehmen sie nicht am Regelunterricht teil.
Die neu zugewanderten Mädchen und Jungen werden von der Schulsozialarbeit gemäß BASS 21-13 Nr.9 begleitet bei der Eingliederung in das schulische Lernen (Schulpatenschaften und Nachhilfeangebote im Sinne von peer-to-peer-Angeboten), bei der sozialräumlichen Orientierung und der Einbindung in Vereine, Kunst- und Kulturangebote, Jugendgruppen und Jugendeinrichtungen. Bei den fast Volljährigen werden Hilfen beim Übergang von unserer Schule in die Berufswelt und bei einem Wechsel ins Berufsschulsystem angeboten und koordiniert.
Wie alle Jugendlichen der Schule hat auch diese Gruppe Gelegenheit zu regelmäßigen Terminen mit der Schulsozialarbeit, sowohl als Einzelgespräch wie auch in Kleingruppen zu den jeweiligen Unterstützungsbedarfen. Um die Jugendlichen bestmöglich zu fördern koordiniert die Schulsozialarbeit die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften der Regelklassen, den DaZ-Lehrkräften, der Abteilungsleitung sowie außerhalb der Schule mit Kooperationspartnern wie dem Schulpsychologischer Dienst, dem Kommunalen Integrationszentrum, dem Fachdienst für Integration und Migration Caritasverband Leverkusen e.V., dem Integration POINT Leverkusen, der Agentur für Arbeit sowie verschiedenen Anbietern sprachlicher Förderung (Alphabetisierungskurse, Sprachberatung und Einstufung).
Die Schulsozialarbeit gestaltet gemeinsam mit den DaZ-Lehrkräften wöchentlich eine zusätzliche Gruppenstunde im Format des Morgenkreises. Eine Konzeption, die erfolgreich auch in unseren inklusiven Klassen und in vielen Regelklassen stattfindet. Hier treffen sich die Jugendlichen außerhalb ihrer Regelklassen, um aktuelle Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen. Es erfolgen Rückblicke auf die vergangene Woche und Ausblicke auf Termine und Ereignisse der kommenden Woche. Gemeinsame Aktivitäten werden geplant.
Mit externen Fachkräften koordiniert die Schulsozialarbeit für diese Zielgruppe zwei den Unterricht ergänzende Angebote:
- Lernförderung (mit der Bildungskoordination der Stadt Leverkusen im Dezernat 4)
- spezieller geschlechtsspezifischer Rechtskunde-Unterricht für Zugewanderte (Landgericht Köln).
Die Angebote für neu zugewanderte Jugendliche sind in das Gesamtkonzept der Schulsozialarbeit an der Käthe-Kollwitz-Schule Leverkusen eingebunden. Die vier sozialpädagogischen Fachkräfte arbeiten gemeinsam für alle Mädchen und Jungen, die in der Schule unterrichtet werden.