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Alfred-Herrhausen-Schule Düsseldorf - Städtische Förderschule

Die Alfred-Herrhausen-Schule musste sich einem umfassenden Schulentwicklungsprozess stellen, als im Schuljahr 2015/16 Förderschulen in Düsseldorf zusammengelegt wurden.

Bausteine des Berufsorientierungskonzeptes

Die Schülerinnen und Schüler der Alfred-Herrhausen-Schule haben im Allgemeinen einen erschwerten Zugang zum ersten Arbeitsmarkt. Deshalb ist die Schule besonders bemüht, frühzeitig und umfangreich mit der Berufsorientierung und –vorbereitung zu beginnen.

Es gibt ein Berufsorientierungs-Curriculum, dessen Inhalte im Rahmen des allgemeinen Unterrichts bearbeitet werden.

„Ausgehend von den Erfahrungen, dass handlungsorientierter Unterricht, individuelle sonderpädagogische Förderung und der Erwerb von Kenntnissen im hauswirtschaftlichen und technischen Bereich für einen Berufsfindungs- und Eingliederungsprozess nicht ausreichen, entstand in Kooperation mit dem AWO-Berufsbildungszentrum der Gedanke, die Schüler bereits während der Schulzeit schrittweise an die ‚Arbeitswelt‘ heran zu führen“ (Alfred-Herrhausen-Schule, Schulprogramm, 2016, S. 68).

Dazu wurde in Kooperation mit weiteren Schulen die Maßnahme „Step by Step“ entwickelt, um eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus den letzten beiden Schulbesuchsjahren schrittweise auf die Berufswirklichkeit vorzubereiten.

  1. Vorbereitungsphase: emotionale und inhaltliche Einstimmung auf das Projekt im Berufsbildungszentrum (BBZ), mögliche Probepraktika in den Werkstätten des BBZ
  2. Berufserkundungs- und Berufswahlphase: berufskundlicher Unterricht im BBZ, praktische Berufsfelderkundung durch betriebliche Langzeitpraktika, Training von Schlüsselqualifikationen
  3. Integrationsphase: der berufliche Entscheidungsprozess tritt in die entscheidende Phase, intensive Unterstützung im Bewerbungsprozess
  4. Nachbetreuung: Unterstützung in der Anfangsphase der begonnenen Berufsausbildung, der neuen Arbeitsstelle, Berufsvorbereitung oder Schule

Das Projekt ist eine regelfinanzierte Maßnahme des Jugendamtes der Stadt Düsseldorf in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Düsseldorf.

Schulabsentismus/Rather Modell

Die Alfred-Herrhausen-Schule beschäftigt sich schon seit Jahren intensiv mit der Herausforderung des Schulabsentismus. Unterstützung erfährt die Schule dabei durch die Fachstelle für Schulverweigerung der Stadt Düsseldorf und der Hauptschule Melanchthonstraße im Rahmen des sogenannten „Rather Modells“. Unter diesem Namen wurde im Jahre 1995 ein Pilotprojekt gestartet, in dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Schul- und Jugendamt und den Schulen selbst engagieren, um den Jugendlichen eine nachhaltige Unterstützung zukommen zu lassen.

Daraus entwickelte sich der eigens dazu gegründete Verein „Hilfe für Schulverweigerer in der Stadt Düsseldorf e.V.“ als anerkannter Träger der Jugendhilfe. Unter seiner Trägerschaft in Kooperation mit weiteren freien Trägern werden vier Standorte im Stadtbezirk Düsseldorf unterhalten, die mit jeweils eigenen Konzepten an der Rückführung der Schülerinnen und Schüler in die Stammschulen arbeiten.

„Jugendliche, die die Schule schwänzen, signalisieren dadurch ihre Probleme im schulischen und familiären Alltag, für die sie keine Lösung finden.“ (Fachstelle für Schulverweigerung, Düsseldorf; verfügbar unter Rather Modell (12.10.2017)). So lautet der Ansatz des Rather Modells und führt u.a. verschiedene Gründe für ein Fernbleiben vom Unterricht an:

  • Persönliche Lebenskrisen, oft ausgelöst durch außergewöhnliche Situationen (z. B. Tod eines Familienangehörigen, Umzug, Trennung)
  • Krisen in den Familien (z. B. Ehekrise)
  • Angst davor, nicht genügend Leistung in Schule und Beruf zu bringen
  • Probleme mit dem Selbstwertgefühl (z. B. keine Anerkennung in der Clique)
  • Ungünstige Lebensumstände oder ein sozial schwieriges Wohnumfeld

Die Alfred-Herrhausen-Schule hat zahlreiche Materialien entwickelt, die ein strukturiertes Vorgehen ermöglichen. Neben Vorlagen für Anschreiben durch die Lehrkräfte gibt es auch Ablaufpläne (z. B. eine Checkliste der Interventionsmöglichkeiten) über die Zusammenarbeit mit schulinternen und externen Stellen.