Ziel und Einsatzzeitpunkt: Steuerung von Schulentwicklungsprozessen durch regelmäßige Bilanzen im Großteam.
Beschreibung
Jedes Quartal endet mit einer Bilanzkonferenz.
Mögliches Vorgehen:
Zu Beginn der Bilanzkonferenz:
Methode: Think, Pair
Das Team wird aufgefordert, im Vorfeld der Konferenz und zum Beginn der Konferenz Karten zu beschriften unter folgenden zwei Fragestellungen:
A) Das läuft bereits gut. Darauf können wir stolz sein. Hier sind wir auf einem guten Weg: (eine Kartenfarbe, je Punkt eine Karte) | B) Darüber möchte ich reden. Hier müssen wir noch einmal hinschauen. Hieran müssen wir noch arbeiten. (andere Kartenfarbe, s.o.) |
Nach der Einzelarbeit finden sich immer zwei Personen zusammen und stellen sich ihre Gedanken vor. Sie bündeln ggf. Gleiches/Ähnliches.
(Wichtig ist für alle Arbeitsphasen, das Team aufzufordern, immer Personen zu suchen, mit denen man sonst nicht, nur zufällig oder selten spricht.)
Methode: Share im Quartett
Immer zwei Paare aus Phase 2 kommen zusammen. Diese Phase ist eine sehr wichtige und sollte ausreichend zeitlichen Raum finden.
Das Team wird aufgefordert, über die Karten zu sprechen, um sie im Anschluss der Arbeitsphase an den wie folgt vorbereiteten Pinnwänden zuzuordnen.
Pinnwand 1 (Karten A):
Das können wir feiern! Weiter so! |
Pinnwand 2: (Karten B)
individuelles Problem | systemisches Problem | |
schnell und einfach zu lösen
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komplex, kompliziert |
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nicht zu ändern
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Die Vierergruppen bündeln noch einmal die Karten der Zweiergruppen, wenn es möglich ist. Dann diskutieren sie jeden Punkt und entscheiden, in welches Feld die Karte gehängt wird.
Die Aufgabenstellung an Pinnwand 2 führt in eine Metareflexion. Das, was vielleicht für den einen ein bedeutsames Problem ist, wird von den anderen nicht so gesehen. Sind es individuelle Bedarfe Einzelner, so müssen sie auf einer anderen Ebene gelöst werden.
Auch die Notwendigkeit zu entscheiden, ob es schnelle Lösungen gibt oder der Punkt ein ‘totes Thema’ ist, das in Strukturen liegt, die nicht im schulischen Team gelöst werden können, ist sehr hilfreich.
Am Ende der Arbeitsphase werden die gesammelten Karten strukturiert an die Pinnwände geheftet. (An dieser Stelle bietet sich ein Innehalten, z. B. in Form einer Kaffeepause, an)
Das gesamte Team spricht und diskutiert im Anschluss alle Karten an den Pinnwänden durch.
- Blick auf das Gelungene zuerst. Die Punkte ausreichend würdigen.
- Blick auf die Gesprächsbedarfe:
Für die Karten ‘schnell und einfach’ werden direkt Lösungen, Verantwortlichkeiten und Zeiträume aufgeschrieben. Diese Phase ist sehr motivierend, denn viele Karten sind direkt bearbeitet.
Die Karten ‘nicht zu ändern’ werden wahrgenommen. Der ggf. vorhandene Frust durch Vorgaben oder sächliche Bedingungen findet eine strukturierte, kurze Aufmerksamkeit und mit dem Hinweis, dass nur auf anderen Ebenen mit anderen Mitteln Änderungen angestrebt werden können (Engagement in der Politik, Personalvertretungen) versehen.
Die Karten im Bereich komplex nehmen den meisten Gesprächsraum ein.
Die Fragen ‘Was brauchst du?’, ‘Was braucht ihr?’, Was könnte dir/euch helfen’ werden vom gesamten Team für die individuelle Ebene besprochen und Ideen gesammelt.
Für die komplexen Fragestellungen auf der Systemebene werden ggf. Scrum-Gruppen eingerichtet, die sich strukturiert mit einer Thematik auseinandersetzen und als Experten in der Steuergruppe Gehör finden. Hier verbergen sich häufig Schulentwicklungsthemen, die längere Zeit benötigen.
Die Bilanzkonferenzen beginnen immer mit einem Rückblick auf die vergangene Bilanzkonferenz und den Arbeitsstand, den man jeweils erreicht hat.