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Kompetenzorientierter Politikunterricht

Mädchen zeigt mit Bleistift in Richtung Kamera

Kompetenzorientierter Politikunterricht

Das Ziel der politischen Bildung besteht darin, die Schülerinnen und Schüler auf ihre Rolle als mündige Bürgerinnen und Bürger in der Gesellschaft vorzubereiten und dabei zu befähigen, eigene politische Urteile zu bilden. Die Ausbildung von Mündigkeit erfolgt über den kompetenzorientierten Politikunterricht. Die Grundlage des kompetenzorientierten Politikunterrichts in Nordrhein-Westfalen bildet stets das im aktuellen Kernlehrplan verankerte Kompetenzmodell. Dieses weißt vier Kompetenzbereiche explizit aus:

Sachkompetenz

Zitat:
Sachkompetenz bedeutet die vernetzende Anwendung von Kenntnissen über die ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse, damit gesellschaftliche Realität sinnstiftend erschlossen und verstanden werden kann. Sie zeigt sich damit vor allem als Deutungs- und Orientierungsfähigkeit. Sachkompetenz bildet vor dem Hintergrund einer Bildung für nachhaltige Entwicklung eine wesentliche Grundlage dafür, ökonomische, politische, soziale, kulturelle und ökologische Sachverhalte mithilfe von fachspezifischen Erfassungsweisen, Erklärungsmustern, Modellen und Theorien zu erschließen, einzuordnen sowie kritisch zu reflektieren.
(S.13, KLP Wirtschaft-Politik, Sek I, Gymnasium)

Methodenkompetenz

Zitat:
Methodenkompetenz beschreibt die fachspezifischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die – neben überfachlich methodischen und metakognitiven Kompetenzen – benötigt werden, um sich mit ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Erscheinungen und Herausforderungen auseinandersetzen zu können. Diese zeigt sich durch die Beherrschung von fachspezifischen Verfahren der Informationsgewinnung und -auswertung, der entsprechenden Analyse und Strukturierung, der Darstellung und Präsentation. Sie umfasst zudem grundlegende Kompetenzen in den Bereichen der fachlichen Begriffs-, Hypothesen- und Modellbildung sowie der empirischen Zugriffsweisen. Diese Verfahren und Arbeitstechniken stellen dabei auch unter Anwendung der Potenziale der Digitalisierung das Instrumentarium dar, das kontextgebunden angewandt wird.
(S.13, KLP Wirtschaft-Politik, Sek I, Gymnasium)

Urteilskompetenz

Zitat:
Urteilskompetenz beinhaltet die selbstständige, begründete, reflektiert kriteriengeleitete Beurteilung ökonomischer, politischer und gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse sowie das zunehmende Verständnis von entsprechenden Zusammenhängen. Dabei fließt das Finden eines eigenen begründeten Standpunkts ebenso ein wie ein verständigungsorientiertes Abwägen im Diskurs mit Anderen. Das Anwenden von Grundmethoden der Argumentation, das Auffinden von Interessenstandpunkten, das Denken aus anderen Perspektiven sowie die zunehmende Entwicklung von Selbstreflexivität und die Einschätzung von Selbstwirksamkeit ermöglichen die Entwicklung fachbezogener Urteilskompetenz.
(S.13, KLP Wirtschaft-Politik, Sek I, Gymnasium)

Handlungskompetenz

Zitat:
Handlungskompetenz umfasst die Fähigkeit, sich am öffentlichen demokratischen Prozess der Meinungsbildung und Entscheidungs- findung zu beteiligen. Sie befähigt dazu, Chancen der Einflussnahme auf die Gestaltung wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen. Handlungskompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, erworbene fachspezifische Sach-, Methoden- und Urteilskompetenzen in unterschiedlichen Lebenssituationen, auch hinsichtlich des reflektierten Umgangs mit digitalen Medien, einsetzen zu können. Sie beinhaltet Erfahrungen mit demokratischen und partizipativen Aushandlungs-, Entscheidungs- und Handlungssituationen, welche die Fähigkeit zur Teilhabe und Mitwirkung im ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen
Raum stärken.
(S.13 f., KLP Wirtschaft-Politik, Sek I, Gymnasium)